Ferdinand von Saar – das frohe Osterfest

Ein Gedicht zu Ostern, Osterfest:

Ein Gedicht von Ferdinand von Saar

Das frohe Osterfest

„Ja, der Winter ging zur Neige,
holder Frühling kommt herbei,
lieblich schwanken Birkenzweige,
und es glänzt das rote Ei.

Schimmernd wehen die Kirchenfahnen
bei der Glocken Feierklage,
und auf oft betretnen Bahnen
nimmt der Umzug seinen Gang.

Nach dem dumpen Grabchorale
tönt das Auferstehungslied,
und empor im Himmelsstrahle
schwebt er, der am Kreuz verschied.

So zum schönsten der Symbole
wird das frohe Osterfest,
dass der Mensch sich Glauben hole,
wenn ihn Mut und Kraft verlässt.

Jedes Herz, das Leid getroffen,
fühlt von Anfang sich durchweht,
dass sein Sehnen und sein Hoffen
immer wieder aufersteht!“

Ferdinand von Saar (1833 – 1906),
österreichischer Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker

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